Unsere Straße selbst gestalten

Wir gestalten unsere Straße

- ein lokales Projekt verwirklichen

Was wird hier entstehen?


Die Markierungen auf der Straße verraten es: Die Planungen zur Sanierung der Gemeindestraße zwischen Villip und Holzem sind mittlerweile abgeschlossen, die Finanzierung ist gesichert, alle Beschlüsse sind gefasst und der Bau wird Anfang 2021 beginnen.


Grundlegend erneuert wird der Abschnitt von Villip,

ab Ende des Bürgersteiges auf der Seite des Steinbruchs, bis zum Holzemer Ortseingang.

Kleine Anzeichen für große Veränderung:

Vermessungspunkte und Bohrkernprobe auf der Holzemer Straße



Der Straßenausbau wird aus den folgenden Punkten bestehen


  • Sanierung des kompletten Straßenaufbaus
  • Fußweg auf der Holzemer Straße in Villip zwischen Am Steinbruch und Wachtbergweg 
  • Fußweg zwischen Heidegartenweg und oberem Dorfteil in Holzem
  • Maßnahmen zur Temporeduzierung an den beiden Ortseingängen
  • sichere und behindertengerechte Bushaltestellen am Heidegartenweg und Wachtbergweg
  • Erdverkabelung von Stromleitungen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit
  • stärkere Straßenbeleuchtung
  • Verbesserung des Wasserabflusses und der Hochwasservorsorge besonders im Bereich Heidegartenweg

Wie es dazu gekommen ist?



Anlass des Projektes war, das verschiedene Ortsbewohner in Holzem unter der Verkehrssituation im Ort litten: Seit das EKZ existiert hat der Verkehr zugenommen und kaum jemand hält sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten. Man fühlt sich auf der Straße als Fußgänger einfach nicht mehr sicher, auch weil Fußgängerwege komplett fehlen. Ähnliches berichten Bewohner vom Äckerchen und der Holzemer Straße in Villip, wo schon 2007 Versuche, die überhöhten Geschwindigkeiten in den Griff zu bekommen gescheitert waren. Zusätzlich ist der allgemeine Zustand der Straße schlecht, wie Schlaglöcher und Risse in der Fahrbahn, Absackungen und demolierte Schutzplanken zeigen.



Eigentlich verwundert dies nicht, schließlich ist die Straße, abgesehen von etwas „Kosmetik“, 

zuletzt vor etwa 50 Jahren (!) gründlich instandgesetzt worden.

Zum Glück blieb es meist bei Beinnaheunfällen und Blechschäden.

Es gab aber auch schon Schwerverletzte zu beklagen. Ich persönlich sorge mich besonders um die Kinder im Ort, die an extrem unsicheren Bushaltestellen teils mitten auf der Straße auf den Schulbus warten müssen.



So hatten wir uns dann 2016 mit einigen Holzemer Ortsbewohnern zusammengefunden um etwas für mehr Sicherheit und Qualität unserer Straße zu tun.



Anfangs fürchteten viele, alles würde im Sande verlaufen, aber nachdem die von uns „aktivierte“ Verkehrsbehörde auch amtlich gemessen hatte, das hier massiv zu schnell gefahren wird, kam die Sache endgültig ins Rollen!

"Ralleykurve" am Ortseingang Holzem

- Rasant um die Kurve!

Die 30 Zone ist da schnell übersehen!



 Im Grunde bestehen alle Projekte aus den folgenden Schritten



  • Auf Probleme oder Ziele aufmerksam machen
  • Gleichgesinnte suchen
  • Die Interessen und Ideen aller Beteiligten zusammentragen
  • Zuständigkeiten und Verantwortung klären.
  • Gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten
  • Randbedingungen abprüfen (Finanzierung, Rechtsgrundlage, Planungsschritte etc.)
  • Wenn nötig politische Beschlüsse herbeiführen
  • Umsetzung begleiten und nötigenfalls Dinge ergänzen oder abändern

Das Rasen hat ein Ende



Die Messergebnisse sprechen für sich!

Im Durchschnitt wurde am Ortseingang Holzem 63 km/h (erlaubt sind 30!) und in Villip 72km/h (erlaubt sind 50!) gefahren.

 

Die Höchstwerte lagen bei 96 bzw. 127km/h!!!



Nachdem diese Werte alle erschreckt haben hat die Ortsvertretung Villip daraufhin direkt vor Ort die Gemeindeverwaltung um schnelle bauliche Abhilfe gebeten. Ausgehend von einem Antrag den wir über die CDU Fraktion eingebracht haben, wurde im zuständigen Ausschuss für Infrastruktur und Bau ebenfalls einstimmig beschlossen, die Straße zur Förderung beim Land NRW anzumelden und einen Planungsauftrag an die Verwaltung erteilt.



Nachdem nun tatsächlich Geldmittel bereitstehen und die Planungen abgeschlossen sind,

wird der Bau Anfang 2021 starten!

So nicht! Bushaltestelle ohne Wartefläche

mitten auf der Kreuzung


Neben der Gemeindeverwaltung und der Verkehrsbehörde haben wir uns auch an die Presse gewandt. In der sehr gelungenen Presseaktion mit 80 Personen Gruppenfoto haben wir auf uns aufmerksam gemacht.

Mit einem Klick auf den Link, kommen Sie zu diesem Artikel.

Viele Projekte haben sicher ihre ganz eigenen Knackpunkte und es geht letztlich auch um verschiedene Charaktere von Menschen, die sich bei jedem Projekt wieder neu zusammenfinden.

Wir freuen uns darüber, dass so gleich mehrere Probleme im Bereich dieser Straße in einem vertretbaren Kostenrahmen gelöst werden können.



Ohne das Engagement von Bürgern, Politik und Verwaltung wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

Wichtig für den Erfolg war auch, dass es niemandem darauf ankam selbst besonders gut dabei auszusehen.

Alle hatten nur Freude daran, einem länger bestehenden Problem endlich abzuhelfen.



Nach diesem Vorbild ist jetzt sogar beabsichtigt auch den weiteren Straßenabschnitt durch Holzem bis zur L123 ganzheitlich in den Blick zu nehmen, was uns Holzemer sicher noch eine Weile beschäftigen wird.

Hier fehlt was:

Kein Fußweg an der Straße in die Ortsmitte!



Durch das richtigen Vorgehen

kommt man früher oder später zum Ziel

Mit dem beschriebenen „Handwerkszeug“ habe ich auch noch weitere Projekte in Gang gesetzt und bin mir sicher, dass diese ebenfalls Erfolg haben werden:



  • Unterführung Villip/Villiprott
  • Erdverlegung der Stromversorgung 
  • Gasversorgung für Holzem
  • Weiterverwendung des Trafoturms Holzem als Projekt für Naturschutz und Heimatpflege
  • Optimierung des Busverkehrs in Villip





Wichtig ist mir, dass alle Lösungen im Schulterschluss aller Beteiligten aus Bürgern, Politik und Verwaltung zustande kommen. Wenn nicht alle an einem Strang ziehen wird selten mehr als eine Energieverschwendung aller Beteiligten dabei herauskommen.



Eigentlich gehe ich alle Projekte, egal ob groß oder klein, auf diese Weise und dabei ist es auch nicht von Belang, ob es sich um Bau- und Verkehrsprojekte, Aktionen für den sozialen Zusammenhalt oder Naturschutzaktivitäten handelt.

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